Was antworten Menschen auf die Fragen rund um Gedenken?

Welche Frage interessiert Dich?
Was hat die Shoah mit mir zu tun?
21.06.2021
Robin, 21
Gerade als angehende Lehrerinn finde ich es wichtig ein Bewusstsein für die Shoa zu schaffen, gerade bei jüngeren Menschen, die nicht mehr mit Zeitzeugen in Kontakt treten können. Gerade in der heutigen Zeit mit dem Erstarken des Rechtenflügels in der Politik sollte ein Bewusstsein geschaffen werde
21.06.2021
Merle, 19
Die Shoah betrifft mich als deutsche Person. Ich denke, dass es auch alle kommenden Generationen betreffen wird. Das Erinnern und Gedenken ist unsere Aufgabe, um zu verhindern, dass eine solche Katastrophe wieder geschehen kann. Davor darf keiner die Augen verschließen.
21.06.2021
Robin, 23
Ich und wir alle müssen dafür sorgen, dass ein Verbrechen, wie die Shoah nie wieder möglich sein kann.
21.06.2021
Zohra, 23
Als Kind maghrebinischer Einwanderer, fragte ich mich oft, was ich mit der Shoah zu tun habe. Ich kann jedoch nicht leugnen, dass ich in DE von allen Freiheiten profitiere, während viele Nordafrikaner die Shoah leugnen. Ich sehe es deshalb als interkulturelle Pflicht an, die Shoah zu thematisieren.
21.06.2021
Robin, 23
Mein Großvater war während des zweiten Weltkrieges Teil der Wehrmacht und kämpfte in der UdSSR und Frankreich. Ich halte es für wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass es alles andere als unwahrscheinlich ist, dass sich unsere (-Ur) Großeltern im Rahmen der Shoah selbst schuldig gemacht habe.
21.06.2021
Chiara, 22
Du denkst, die Shoah betrifft dich nicht? ... Weil Sie nicht zu deinen Lebzeiten stattfand? Weil du kein Jude bist? Falsch! Uns alle betrifft die Shoah, wir alle gemeinsam sind dafür verantwortlich, dass dieses Unheil nicht noch einmal geschieht und das Thema nicht in Vergessenheit gerät!
21.06.2021
Jesper, 24
Meine Verbindung zur Shoah entsteht besteht durch das Land in dem ich lebe. Da das nationalsozialistische Deutschland als Zentrum gesehen wird, besteht diese Verbindung. Wer in Deutschland lebt, sollte sich auch mit der Shoah auseinandergesetzt haben.
21.06.2021
Kenneth , 22
Die Shoah hat Teilnahme an meinem Leben aufgrund meines Studiums und meiner Schulzeit, jedoch ist es leider kein sozial-aktives Gesprächsthema.
21.06.2021
Charlott-Marie, 23
Da ich in der Zukunft als Lehrerin an einer Schule arbeiten möchte, ist es wichtig, dass die Shoa im Unterricht thematisiert wird, damit sie nicht in Vergessenheit gerät und den Jugendlichen das Wissen vermittelt wird, welches sie für eine Erinnerung benötigen.
21.06.2021
Lili, 25
Ich denke, dass es wichtig ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Man sollte aus den Fehlern der deutschen Vergangenheit lernen und daran arbeiten, Diskriminierungen gegenüber Minderheiten zu verhindern.
21.06.2021
Hendrik, 21
Die Shoah betrifft jeden von uns. Sie betrifft mich als Nachfahre polnischer Migranten und von Deutschen. Sie ist ein Mahnmal der Geschichte gegen extremistische Kräfte, die auch heute diskriminieren, verfolgen und auch morden. Meine Pflicht zur Erinnerung steht für die Pflicht von uns Allen.
21.06.2021
Richard, 22
Alles. Meine Urgroßväter waren Mittäter. Gleichzeitig sehe ich kaum noch jüdisches Leben in Deutschland. Alles bis heute, aufgrund von fehlender Verantwortung und fehlender Aufarbeitung. Gilt die Forderung, dass sich Ausschwitz nicht wiederhole? Ich bin mir nicht sicher.
21.06.2021
Madita, 24
Gerade für (angehende) Lehrer*innen ist die Bewusstseinsschaffung bei jüngeren Menschen, die nicht mehr in den Austausch mit Zeitzeugen und Überlebenden treten können, sehr wichtig. In Zeiten politischer Verklärung durch Rechte, muss diese Bewusstheit dringend vorangetrieben und gefördert werden.
21.06.2021
Johanna, 20
Als Geschichtsstudentin mit dem Profil Lehramt finde ich es wichtig, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich möchte SchülerInnen später bewusst machen, dass die Shoah und Antisemitismus wichtige Themen sind, auch heute noch. Ich denke, Sensibilisierung ist wichtig, nicht Schuldzuweisung an sie.
21.06.2021
Lennart, 24
Ich persönlich habe zu dem Thema ist tatsächlich keinen richtigen Bezug neben meiner Nationalität, da weder direkte Verwandte noch sonstige Bekannte "betroffen" waren. Trotzdem dient mir das Ereignis, und die Aufarbeitung u.a. im Unterricht etc. als "Mahnmal" für kommende Gen. (Bsp. Uiguren etc.)
21.06.2021
Lisa
Sie ist ein Teil der (düsteren) Geschichte unseres Landes und sollte auf keinen Fall unter den Tisch gekehrt werden. Es ist wichtig, dass jeder Mensch darüber Bescheid weiß, auch wenn man nicht live dabei war. Die Shoah darf sich niemals wiederholen, weshalb Aufklärung sehr wichtig ist.
21.06.2021
Bjarne, 22
Die Shoah zeigt mir, dass es niemals wieder so weit kommen darf: Nie wieder dürfen Menschen so entrechtet und entmenschlicht werden. Die Shoah zeigt mir auch, dass man immer Opfer und Täter beachten sollte, denn viele Täter haben nie Konsequenzen für ihre Taten erfahren.
21.06.2021
Imke, 41
Da Antisemitismus heute leider sehr stark verbreitet ist und täglich passiert, sind wir alle davon betroffen bzw. verpflichtet, dem entgegen zu wirken. Die Shoa ist Teil der deutschen Geschichte und darf nicht in Vergessenheit geraten.
21.06.2021
Yannik, 24
Die Shoah ist ein mahnendes Beispiel, wie Menschen mit Menschen umgehen. Vor allem in Zeiten von Antisemitismus und antisemitischer Verschwörungsideologien zeigt die Shoah, wie Hass zum Katalysator verabscheuungswürdiger Taten werden kann. Sie mahnt somit, eine klare Gegenposition einzunehmen.
Viele heute in Deutschland lebende Menschen glauben, dass sie keinen direkten Bezug zur Shoah haben. Meist liegt das daran, dass die eigene Familiengeschichte noch nicht erforscht worden ist.
08.06.2021
Linda, 23
Die Shoah hat mit mir persönlich keine großen Berührungspunkte, da ich auch nicht weiß, inwiefern meine Familie diesbezüglich betroffen war. Vielmehr ist die Shoah für mich ein wiederkehrendes Thema aus der Schule und wurde in meinem privaten Umfeld nur wenig zur Sprache gebracht.
08.06.2021
Jakob, 21
Persönlich oder familiär habe ich keine direkte Verbindung zur Shoah. Jedoch denke ich, dass es wichtig ist, dass ich dem Thema auch aus einer gegenwärtigen Perspektive begegne, mich mit vielen verschiedenen Perspektiven beschäftige und mich selbst frage, wie ich mit der Shoah umgehe.
Was würdest du einer Person antworten, die die Shoah leugnet?
21.06.2021
Alex, 21
Zunächst ist es wichtig, überhaupt mit besagter Person in den Diskurs zu treten und nicht gleich diffamierend zu werden oder das Gesagte einfach zu ignorieren. Im Anschluss ist es entscheidend, quellengestützt, ruhig und sachlich zu argumentieren, sodass sich der Leugnende darauf einlassen kann.
21.06.2021
Manuel, 24
Erstmal würde ich meinen Standpunkt, der sich im Gegensatz dazu mit dem Grundgesetz vereinbaren lässt, klar machen. Desweiteren würde mich interessieren, wie diese Person zu einem solchen Schluss gekommen ist. Der Diskurs über Rassismus ist wichtig. Aufklärung ist besser als Verurteilung!
21.06.2021
Anonym, 25
Ich würde den Verfassungsschutz beziehungsweise die Polizei informieren und eine Anzeige stellen.
21.06.2021
Anonym
Ich würde die Person auf die zahlreich vorhandenen Quellenbelege für die Shoah aufmerksam machen.
21.06.2021
Neele, 20
Fakten kann man nicht leugnen. Es ist respektlos sich gegenüber den Opfern und Verbliebenen auf diese Weise zu äußern.
10.06.2021
Luise, 20
Covid und Antisemitismus haben eine Gemeinsamkeit: Nicht alle Menschen glauben daran, dass es sie gibt, solange sie nicht persönlich davon betroffen sind. Darum ist es umso wichtiger, diesen Menschen die Lebensgeschichten Betroffener zu zeigen und nicht aufzugeben, bis man eine Veränderung erreicht.
10.06.2021
Annalena
Ich würde klarstellen, dass es sich bei der Shoah um ein faktisch belegbares, historisches Ereignis handelt und dieses zu leugnen eine Relativierung eines Genozids und dessen Folgen für Millionen von jüdischen Menschen, bis heute, darstellt. Auf eine Diskussion würde ich mich nicht einlassen.
Vielleicht hast du eine Antwort auf diese Frage.
Wie wäre deine Welt ohne Ausgrenzung und Diskriminierung?
21.06.2021
Fynn, 23
Es wäre eine progressivere Welt, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat seinen individuellen und favorisierten Lebensweg zu gehen. Einen fairen Zugang zu Bildung und zum Sozialsystem. Ein Zusammenleben in der die Integration gelebt und eine Selbstverständlichkeit darstellt.
21.06.2021
Victor, 21
In einer Welt ohne Ausgrenzung/Diskriminierung wäre das Leben leichter. Das Thema belastet einen, weil man sich in einer Gesellschaft verantwortlich fühlt für Dinge, die Anderen widerfahren. Menschen würden nach Charakter und nicht nach Kultur beurteilt werden - das würde uns allen weiterhelfen.
21.06.2021
Steffi, 22
Meine Welt ohne Ausgrenzung und Diskriminierung wäre eine Welt der Toleranz und des Respekts. Ich denke, dass vielen meiner Mitmenschen die bestehenden sozialen Ängste genommen werden würden, und dass das Prinzip der Gleichbehandlung nicht nur auf dem Papier sondern auch im Alltag bestehen würde.
21.06.2021
Christina, 23
Diskriminierung auf die eine oder andere Art ist Teil einer jeden Gesellschaft. Ich glaube, dass es eine Welt ohne Diskriminierung und Ausgrenzung eine Art Utopie wäre. Ohne Ausgrenzung und Diskriminierung würde es eine vollkommende Gleichberechtigung geben.
21.06.2021
Julia, 21
Eine Welt ohne Ausgrenzung und Diskriminierung wäre das Paradies, nachdem viele Religionen, Institutionen und Personen streben. Jeder wäre frei, sich vollständig entfalten zu können. Jeder könnte jeden lieben. Es gäbe keinen Krieg, keine Konflikte, sondern Frieden, Gemeinschaft und Solidarität.
Da unser Museum sich nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der heutigen Gesellschaft beschäftigt, sind wir besonders an deinen Zukunftsvisionen interessiert. Wie soll unsere gemeinsame Zukunft aussehen? Wie wollen wir sicherstellen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt? Wir freuen uns auf deine Antworten und Anregungen.
Wie gedenkst du? Hast du ein Beispiel?
21.06.2021
Chiara Nahnsen , 22
Ich gedenke in dem ich die Vergangenheit nicht verdränge und mir diese immer wieder vor Augen führe, in dem ich mit meiner besten Freundin Reisen nach z.B. Berlin oder Amsterdam unternehme und dort Denkmäler oder/ und Museen z.B. das Anne Frank Haus besuche.
21.06.2021
Luca, 26
Das einzige Beispiel, das mir einfällt, stellt die Teilnahme am Putzen der Stolpersteine in meinem Heimatort Grimma zu meiner Schulzeit dar. Zu diesem wird 1x im Jahr aufgerufen und durch Vorträge begleitet. Dieses Projekt wird hauptsächlich von Schüler*innen zum Gedenken und Erinnern durchgeführt.
21.06.2021
Julia, 21
Ich rede mit anderen Menschen darüber, zünde eine Kerze an, bete. Am Besten kann die Vergangenheit am Leben gehalten werden, wenn darüber geredet und diskutiert wird. Nur durch ein ständiges Auseinandersetzen kann ein Bewusstsein geschaffen werden, damit schlimme DInge nicht wieder geschehen.
21.06.2021
Anonym
Ich gedenke nur im wörtlichen Sinne, also ohne eine wirkliche Teilnahme an Zeremonien oder dergleichen, sondern eher indem ich mich über das Thema informiere und die Thematik so nicht in Vergessenheit geraten lasse.
21.06.2021
Fynja Marie, 23
Ich komme aus Hamburg. Wenn ich auf der Straße auf Stolpersteine treffe, benutze ich die Online Website der Stolpersteine Hamburg oder lese zuhause in der Printausgabe nach und nehme mir bewusst die Zeit, die Biographien der Menschen, die dort einst lebten oder arbeiteten, zu lesen.
08.06.2021
Anna, 26
Wenn es darum geht einer bestimmten Person zu gedenken, die vielleicht im Kreis der eigenen Familie verstorben ist, dann gedenke ich über Gegenstände. Persönliche Gegenstände, die dieser Person gehörten, wie Schmuck, Bilder, Bücher, die eine ganz bestimmte schöne Erinnerung hervorrufen.
Wie wollen wir über die Shoah sprechen?
21.06.2021
Annika, 23
Wichtig ist eine gesunde Mischung aus einfühlsam und auf Augenhöhe. Empathie ist enorm wichtig, da man nicht immer einschätzen kann, wie das Gegenüber auf das Thema reagiert. Vielleicht hat er oder sie Betroffene in der Familie oder die Grausamkeit der Shoah sind für ihn oder sie belastend.
21.06.2021
Lukas, 24
Wir müssen ihrer kollektiv gedenken, sei es durch neue und bewusstere Feiertage, sei es durch mehrere Beiträge (Oral History), die die Akteur*innen sprechen lassen, damit es kein Vergessen gibt. Dabei geht es nicht um Schuld und Schuldzuweisung, sondern um Erkenntnisse über unsere eigene Geschichte.
21.06.2021
Lena, 24
Ich glaube, es ist vor allem wichtig, dass bei diesem Thema Betroffenen und Nachkommen zugehört wird, um mehr über diese Zeit zu lernen. Über dieses Thema sollte viel und offen gesprochen werden. Respekt, Empathie und Offenheit sollten dabei den Diskurs leiten.
10.06.2021
Jezabel, 28
In Begegnungen auf Augenhöhe. Mit Betroffenen oder Angehörigen zusammen über die Geschichte von einzelnen Menschen die für die Geschichte eines ganzen Volkes stehen. Nachspühren in Vorurteile und "aufräumen" mit Unwissenheit auf dialogischem Weg.
10.06.2021
Jona, 19
Ich wünsche mir, dass die Juden nicht nur auf die Opferrolle reduziert werden. Es ist zwar extrem wichtig über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufgeklärt zu werden, doch dabei fällt das alltägliche Leben der Juden in den Schatten. Wurden Feste weiter gefeiert oder gab es Protestaktionen?
10.06.2021
Phillip, 25
Offenheit, Ehrlichkeit, Toleranz, Zuhören und eine zurückhaltende Form von Menschen (mich eingeschlossen) mit weniger Erfahrungen über die Shoah sind Voraussetzungen für einen erfolgreichen Dialog.
10.06.2021
Alicia, 23
Wissenschaftlich korrekt (Fakten darstellen), aber auch nicht zu wenig empathisch. Möglichst im Austausch mit Juden/Jüdinnen (wenn möglich Betroffene). Einordnung in den geschichtlichen Rahmen genereller Judenverfolgung, inklusive Aktualitätsbezug.
10.06.2021
Patrick , 22
In dem wir selbst jeweils offen für neue Erkenntnisse sind, uns lesend & den eigenen Horizont erweiternd durch Bücher weiterbilden. Anderen zuhören aber auch selbst die eigenen Gedanken unabhängig von dem eigenen Wissen, biografischen Hintergrund, Alter, einander mitteilt & Gegenpositionen zulässt
10.06.2021
Miri
Ich denke es hilft immer, wenn man auch im Hintergedanken an die eigenen Wissensproduktion über die Shoah spricht. Das heißt, dass man immer auch überlegt wie die eigene Sprache, Handeln davon beeinflusst sind. Im Prinzip also mit einem selbstreflektierenden Ansatz.
08.06.2021
Jasmin, 15
Respektvoll und offen

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