Alle Beiträge zum Gedenken

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Die Überlebenden
Die eigene Familiengeschichte
Erinnerungspolitik
27.01.2021
Land Schleswig-Holstein
27. Januar – offizielles Gedenken des Landes Schleswig-Holstein
Die zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar findet (in der Regel) im jährlichen Wechsel im Landtag und an verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein statt. Inhaltlich gestaltet wird sie mit wechselnden Partnerinnen und Partnern. Jedes Jahr gibt es einen anderen thematischen Schwerpunkt. Neben einem Grußwort des Landtagspräsidenten sind Gedenkrede, Gebete (ein jüdisches und ein christliches), Gedenkminute und musikalische Umrahmung wiederkehrende Bestandteile. Je nach Thema und Ausgestaltung kommen auch weitere Elemente (z.B. Ausstellung, Performance, Lesung oder Theaterszenen) hinzu.
Der Landesrabbiner Dov Levy Barsilay erinnert an den Anschlag auf die Lübecker Synagoge 1994 (Landtag)
Holocaustgedenktag 2018 Gedenkfeier zum 27. Januar 2018 im Landeshaus. Landtagspräsident Klaus Schlie begrüsst die geladenen Gäste (Landtag)
Gedenkfeier zum 27. Januar 2020 im Landeshaus (Landtag)
Zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus
Ausstellung Fotograf Stefan Hanke
Gedenkstunde und Ausstellungseröffnung Schülerinnen und Schüler der Hebbelschule haben Berichte von Zeitzeuginnen in einem Theaterstück veranschaulicht (Landtag)
Schülerinnen und Schüler der Herderschule tragen Erinnerungen des Rendsburger Juden Fred Ring vor (Landtag)
Neue Formen des Gedenkens
05.06.2021
Alina, Studentin CAU Kiel
Wieso Gedenken heute noch wichtig ist
Die Shoah ist als einschneidendes historisches Phänomen tief verankert in unserer Erinnerungskultur. Allerdings herrscht heutzutage weitgehend der Konsens, dass wir bereits genug darüber wüssten, wir ausreichend Fragen gestellt hätten und wir durch den zeitlichen Abstand nicht in der Verantwortung stünden, uns weiterhin aktiv damit zu beschäftigen. Dies ist ein Trugschluss, denn Rassismus gehört auch heute für viele Menschen zur alltäglichen Lebensrealität – er existiert strukturell, institutionell und im Zwischenmenschlichen in den unterschiedlichsten Formen. Viele andere hingegen erfahren ihn erst gar nicht und haben Schwierigkeiten, Rassismus als solchen zu erkennen. Damit der in unserer heutigen Gesellschaft wieder aufkeimende Rassismus nicht unaufhaltsam weiter wächst, müssen wir alle, Betroffene und NICHTBETROFFENE, gemeinsam und aktiv in Dialog treten. Die Shoah in all ihrer Grausamkeit prägt die deutsche Vergangenheit auf besondere Weise: Sie liegt schwer auf unseren Herzen und verschwimmt zeitgleich vor unseren Augen. Das Ausmaß der Absurdität jener Zeit darf sich keinesfalls wiederholen und sofern wir uns an den Zustand des zunehmenden Vergessens gewöhnen, nicht weiter erinnern, gedenken und mahnen bieten wir jeglicher Form von Rassismus Freiraum, sich weiter zu entfalten. Es ist an der Zeit, eine neue Art der Kommunikation zu finden, denn nur durch ein lebendiges Miteinander von nichtjüdischen und jüdischen Deutschen kann die Erinnerungskultur nachhaltig sein.
08.04.2021
Jüdischen Gemeinde Kiel und Region e.V.
Jüdisches Gedenken / Jom haScho’a
Jüdinnen und Juden erinnern an dem jüdischen Gedenktag Jom haScho’a (im April) an die Opfer der Shoah. Sie feiern Gedenk-Gottesdienste und sprechen das „Kaddisch“ (ein Trauergebet). In der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region e.V. werden sich auch gegenseitig Familiengeschichten erzählt. Denn für die Nachfahren der Opfer ist die Shoah kein weit entferntes Geschehen, das bereits Geschichte ist. Sie ist Teil der eigenen, persönlichen Familiengeschichte. Oft auch in Form des eigenen Vaters oder Großvaters, der in der Roten Armee gekämpft hat. So wird in der Kieler Gemeinde auch jedes Jahr der Sieg über die deutschen Truppen und das Ende der Leningrader Blockade gefeiert.
Zwei Veteranen der Leningrader Blockade aus der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region e.V. (Viktoria Ladyshenski)
Ausstellung zur Erinnerung an die Leningrader Blockade in der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region e.V. (Viktoria Ladyshenski)
09.11.2020
Gymnasium Heide-Ost, Stiftung gegen Extremismus und Gewalt
Putzen gegen das Vergessen
Am 09.11. wird traditionell in ganz Deutschland zum Putzen der Stolpersteine aufgerufen. In Heide übernehmen das 2020 die Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG des Gymnasiums Heide-Ost in Kooperation mit der Stiftung gegen Extremismus und Gewalt. Hier gibt es sieben Stolpersteine, die vor Wohnungen oder Arbeitsplätzen der Betroffenen in die Bürgersteige eingelassen wurden, um an ihr Schicksal zu erinnern. Mit Putzzeug und Masken machen sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg. Während die Steine geputzt werden, wird etwas zur Biografie des auf dem Stolperstein genannten jüdischen NS-Opfers verlesen und eine Gedenkminute eingelegt. „Entscheidend ist nicht der Akt an sich, sondern die Symbolik dieser Aktion. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich hinknien, um die Steine zu putzen. Dieser respektvolle Akt ist ein Zeichen des Mitgefühls mit den Betroffenen, die teils geflohen sind, teils deportiert wurden.“ (Hanna S., 12. Klasse)
 Eine Liste der Stolpersteine in Schleswig-Holstein findest du hier.
Eine Schülerin putzt den Stolperstein, während eine andere die Biografie der Person vorliest, an die erinnert wird. (Matthias Dunker)
Stolperstein für Lilly Wolff, eine sehr geschätzte Lehrerin aus Heide, die von den Nationalsozialisten ermordet worden ist. (Matthias Dunker)
25.02.2021
Roter Stern Kickers Ahrensburg
Anneliese-Oelte-Pokal
Der Roter Stern Kickers 05 e.V. organisiert jährlich ein Fußball-Hallenturnier in Erinnerung an eine junge Ahrensburgerin, die an Kinderlähmung litt und im Rahmen der NS-Euthanasie nach Wien deportiert wurde. Durch systematische Vernachlässigung und Unterernährung tötete das medizinische Personal 1945 die elfjährige Anneliese Oelte. Die Idee, ihrer im Rahmen eines Fußballturniers zu gedenken, entstand 2012 beim „Gang des Erinnerns“, bei dem die Vereinsmitglieder Annelieses Familie kennenlernten. Der „Anneliese-Oelte-Pokal“ erinnert seitdem an ihr Schicksal und mahnt, dass Privilegien wie Freiheit, Gleichheit und Akzeptanz auch heute nicht selbstverständlich sind und verteidigt werden müssen.
(Roter Stern Kickers Ahrensburg)
An der Ghettomauer in Krakau / Auschwitzreise 2019 (Roter Stern Kickers Ahrensburg)
(Roter Stern Kickers Ahrensburg)